
Die Brasserie de Choufaille stellt sich vor
Die Brasserie de Choufaille ist eine familiengeführte Mikrobrauerei, welche 2018 in Täuffelen im Berner Seeland gegründet wurde. Sie hat eine jährliche Produktion von ungefähr 250 Hektolitern und bietet 5 verschiedene obergärige Biere (Ales) an. Dieses Grundangebot wird regelmässig durch spezielle saisonale Kreationen, sowie Kooperationsrezepte mit anderen Kleinbrauereinen erweitert. Es ist uns sehr wichtig, qualitativ hochwertige Produkte anzubieten, welche für alle Bierliebhaber, oder diejenigen welche es noch werden wollen, zugänglich sind.
Ich und das Bier – Das Bier und ich
Ich habe gutes Bier schon immer gemocht! Mehrere Anlässe in meiner Jugend führten mich in die qualitative sowie quantitative Degustation von verschiedenen Bieren ein. Bierabende bei einem Freund in Epalinges, Initiationsreisen nach Brüssel mit Freunden aus der Kindheit, oder die Mitarbeit hinter dem Stand von New World Beer an einem Bierfestival in Lausanne. Bier war schon immer meine Leidenschaft, und als erfahrener Amateur hatte ich die Gelegenheit, eine relativ große Vielfalt davon zu kosten. Bier ist für mich vor allem auch gleichbedeutend mit Austausch und Geselligkeit unter Freunden!
Brauer zu werden, ist nicht meine Berufung, der ich seit meiner Jugend nachgegangen bin. Ich habe Umweltwissenschaften und dann Hydrogeologie studiert. Dieser letzte akademische Schritt mag mich auf die Bedeutung einer guten Wasserqualität aufmerksam gemacht haben... Ich habe dann mehr als neun Jahre im Bundesamt für Statistik mit Indikatoren für nachhaltige Entwicklung gearbeitet. Das ist der Job, den ich aufgegeben habe, um Brauer zu werden!

Die Geschichte der Brauerei
Als wir das erste Mal über die Gründung einer Mikrobrauerei in Täuffelen sprachen, war dies eher ein Witz unter Freunden als ein tatsächliches Projekt! Wir haben 2012 ein großes und schönes Haus in Täuffelen gekauft. Dieses Haus wurde von einem ehemaligen Dorfarzt gebaut, und an den Wohnteil des Hauses grenzte dessen Praxis. Während eines geselligen Abends mit Freunden überlegten wir, wie wir den fast 100 m2 grossen Raum nutzen könnten: eine Wohnung, eine Spielgruppe, ein Ingenieurbüro, eine Mikrobrauerei ...? Ohne überhaupt auf die Idee zu kommen, selber Bier zu brauen, war der Name des ersten Bieres bereits gefunden: Täuffel'Ale.
Wir entschieden uns für die vernünftigste Lösung und bauten die Praxis in eine Wohnung um, die wir an Asylbewerber vermieteten: eine schöne Erfahrung des kulturellen Austauschs mit eritreischen und syrischen Familien!

Die Idee, eine Brauerei zu gründen, wurde bei einem Besuch einer Mikrobrauerei in Bex, welche im Keller eines Hauses installiert war, erst geboren. Dieser erste Eindruck zeigte uns, dass es möglich ist, gutes Bier zu brauen, ohne Lebensmittelingenieur zu sein und all dies mit einer relativ einfachen Ausrüstung.
Ein erster Versuch folgte in der Küche mit einem fixfertigen Brau-Kit und der wertvollen Hilfe des Vaters meiner Patentochter. Es folgten weitere Tests, zunächst mit einem 30-Liter-Topf, der uns ein Keramikkochfeld kostete, dann mit einem Weck Einkochtopf und Plastikbehältern. Die Rezepte wurden kreiert, weiterentwickelt und es erschienen die ersten zufriedenstellenden Ergebnisse. Diese Prototypen wurden von der Familie, unseren Freunden und Nachbarn als sehr gelungen empfunden, und die Idee, unser Bier zu vermarkten, begann zu keimen.
Anfang 2018 installierten wir in unserem Keller eine kleine 200-Liter-Brauanlage, welche wir von einer Brauerei in Penthalaz übernehmen konnten. Das Einzelunternehmen Brasserie de Choufaille wurde gegründet und die ersten Verkaufsstellen gefunden: das neu eröffnete Bistro Le Martin Pêcheur in Hagneck, dann unser Nachbar die Metzgerei Schütz und der Frischmärit Bichsel!


Als die Nachfrage die Produktionskapazität zu übersteigen begann, expandierte die Brauerei, indem sie eine 500-Liter-Einheit von einer Genfer Brauerei kaufte und diese in der ehemaligen Arztpraxis installierte. So wurde im Sommer 2019 die Utopie der Anfänge Wirklichkeit!
Schliesslich habe ich im Februar 2020 (einen Monat vor der Ankunft der Coronavirus-Pandemie in der Schweiz...) meine Stelle im Bundesamt für Statistik aufgegeben und bin hauptberuflich Brauer geworden. Diese Entscheidung war angesichts des Erfolgs der Brauerei und der Schwierigkeit, einen 80%igen Arbeitsplatz, ein Familienleben und die Tätigkeit als Hobbybrauer zu vereinbaren, unumgänglich geworden.